Wir stellen Ihnen hier einige Instrumente vor, die in unserem Orchesterbetrieb verwendet werden. Dieses tun wir auch nur insoweit, als wir einen ersten Eindruck vermitteln wollen. Wenn Sie Interesse haben, oder einfach nur neugierig sind, dann melden Sie sich doch einfach! Wir können es sicher arrangieren, dass Sie ein Instrument ausprobieren und Ihnen auch weiterhelfen, wenn es um Unterricht und mehr geht.
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Bei der Blockflöte ist ein hölzerner Kern in das Anblas-Ende gesetzt, um einen Windkanal zum Labium-Fenster, wo der Ton entsteht, zu führen. Dieses Anblas-Ende ist wie eine Art Schnabel ausgeführt, um bequem zwischen den Lippen zu liegen, so daß ihr Klang "sanft"
(vgl. "Flauto dolce") gegenüber den anderen Instrumenten aus der Renaissance-Zeit ist, aus denen sie sich entwickelt hat. Die früheste "Kernspalt-Flöte" wurde etwa in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts in Holland gefunden.
Gefertigt wird die Blockflöte aus Ahorn-, Oliven-, Birnen-, Palisander-, Buchs- oder Ebenholz. Sie besteht aus drei Teilen, dem Kopfstück, dem Mittelstück und dem Fußstück, je nach Ausführung mit mehr oder weniger gedrechselten Profilen.
Bei der Griffweise werden häufig sog. "Gabelgriffe" im Barocksystem verlangt, die zwar etwas sch
wierig auszuführen sind, aber gegenüber der "einfachen" Griffweise eine wesentlich bessere Stimmung haben. Auch gibt es für fast jede Note eine Anzahl alternativer Griffe, um einen etwas höheren oder tieferen Ton zu erzeugen, so daß ein Virtuose sich dieser Möglichkeiten bedient, sein individuelles Spiel zu kontrollieren.
Zum Repertoire des Instrumentes gehört im wesentlichen die Barock-Literatur: A. Scarlatti, Hotteterre le Romain, J. Chr. Pepusch oder J. B. Loillet und Vivaldi haben Sonaten und Konzerte für Blockflöte geschrieben.
Zur Familie gehören das Sopranino, die C-Flöte, die Alt-Flöte in F, die Tenorflöte und die Baßflöte.
Beide Bezeichnungen werden gleichermaßen gebraucht, allerdings gibt es bei zusammengesetzten Wörtern gewisse Gepflogenheiten, so heißt es stets "Geigenbau", aber immer "Violinkonzert". Seit vielen Jahrzehnten hat sich die Violine in fast jedem Genre der abendländischen Musik - von der Volksmusik über die solistische und von der Kammermusik bis hin zur großen Sinfonik - hervorgehoben. Neben ihren herausragenden Qualitäten als Soloinstrument hat sie die seltene Fähigkeit, als chorisches Instrument einen gleichermaßen einnehmenden Klang zu erzeugen, ohne den sich das Orchester nie herausgebildet hätte.Trotz aller akustischen Forschungen und unterschiedlichen handwerklichen und künstlerischen Bauweisen läßt sich der Klang einer Geige nie vorherbestimmen.
Wesentlicher Bestandteil ist der etwa 36 cm lange Resonanzkörper, der "Korpus", der die Saitenschwingungen über den "Steg" in den typischen Geigenklang umwandelt. Dieser Korpus besteht aus zwei leicht oder auch stärker gewölbten Platten, deren Wölbungen aus dem vollen Holz gehobelt sind. Wie bei vielen anderen Streichinstrumenten, ist das Oberteil des Korpus, die "Decke", aus zwei zusammengeleimten Stücken Fichtenholz hergestellt. Bei der Violine stammen sie von einem einzigen dicken Keil, der vom Stamm herausgesägt und dann in der Mitte geteilt wird, um symmetrische Hälften mit sich zur Mitte hin verjüngenden Jahresringen zu erhalten. Die Korpusunterseite, der "Boden" ist meist aus Ahorn. Für ihn werden entweder - wie bei der Decke - zwei Teile zusammengefügt oder er wird vollständig aus einem Stück hergestellt. Die für die Geigenform so typischen Zargen sind ebenfalls aus Ahornholz gefertigt und werden durch Wärmeeinwirkung gebogen.
Der Hals und Kopf (bestehend aus Wirbelkasten und Schnecke) sind aus einem Stück Ahorn gefertigt. Das darauf befindliche Griffbrett, die Saitenhalter und die Wirbel sind aus Ebenholz.
Zwei der wichtigsten Komponenten für den Klang sind der Stimmstock und der Baßbalken. Die "Stimme" ist ein zylindrischer Stab im Innern der Geige aus Fichtenholz. Er ist zwischen Decke und Boden nahe dem Ansatzpunkt des Diskantfußes des Stegs in Richtung zum Saitenhalter hin eingesetzt. Diese Position ist ebenso wie ihre Straffheit von großer Bedeutung für den Klang. Der unter der Decke angeleimte "Baßbalken" sorgt dafür, daß die Schwingungen der gestrichenen Saite optimal verteilt werden und die Decke dem Saitendruck besser standhält.
Zu den berühmtesten Geigenbauern - allesamt Italiener - gehörten Nicolo Amati, Andrea Guarneri, Antonio Stradivari, Pietro Guarneri oder Bennaro und Nicolo Gagliano. Alle heute noch berühmten Geigen wurden seinerzeit (im 17. und 18. Jh.) entweder in Cremona, Mailand oder Venedig gebaut.
Die Geige hat einen Tonumfang von mindestens dreieinhalb Oktaven, durch die Fertigkeit des "Flageolett-Spiels" aber noch mehr. Es beginnt beim g. Die vier Saiten sind in Quintstimmung: g, d1, a1, e2. Bis in die 1920-er Jahre hinein waren sie vollständig aus Darm, mit Metall umsponnen. Heute sind eine Stahl-E-Saite, mit Aluminium umsponnene A- und D-Saiten aus Darm und eine mit Silberdraht umsponnene G-Saite aus Darm am gebräuchlichsten. Für die eine höhere Spannung als Darmsaiten aufweisenden Stahlsaiten sind zusätzlich zu den Wirbeln "Feinstimmer", das sind kleine Schrauben an der Saitenhalterung, notwendig.
Das Griffbrett der Violine ist bundfrei und die Tonabstände liegen relativ dicht beieinander, daher ist das intonationsreine Spiel sehr schwierig zu lernen. Für den Fingersatz sind das sog. "Lagenspiel" und die "Lagenwechsel" unerläßlich und stellen ebenfalls hohe Anforderungen an die linke Hand dar.
Die unglaubliche Virtuosität und Variabilität der Violine gründet sich jedoch auf die Ausführung der Bogenführung, deren Geschwindigkeit und Unterbrechung sowie auf den variierbaren Abstand der Bogenhaare zum Steg. Ebenfalls wird der Ton durch einen leichten Druck auf die Bogenstange gefärbt und durch Auf- oder Abstriche geformt.
Alles in allem erfordert das Violinenspiel extrem schwierige Bewegungsabläufe, deren Feinabstimmung oft ein ganzes Leben lang geprobt, verbessert und nuanciert werden.
Die Violine gehört zur Familie der Streicher. Zu ihr gehören noch die Bratsche, das Violoncello und der Kontrabass.
Die Bratsche oder Viola hat eine etwas andere Mensur als die Violine. Sie ist auch etwas größer. Sie ist das unentbehrliche Instrument für die Mittelstimme innerhalb der Violinfamilie im Orchester wie in der Kammermusik, ganz besonders aber im Streichquartett. Die Viola ist wie die Geige gebaut, nur in allen Bauteilen etwas größer, was eine Stimmung eine Quinte tiefer ergibt. Die Korpuslänge ist etwa 40 cm. Die Notation erfolgt gewöhnlich im Altschlüssel, nur selten wird für die ganz hohen Lagen der Violinschlüssel benutzt. Der Fingersatz entspricht im wesentlichen dem beim Violinspiel.
Selbstverständlich gibt es auch Solokonzerte und Sonaten für die Bratsche, die im 18. Jahrhundert entstanden sind, darunter Werke von Telemann, Graun, Dittersdorf u. v. a. Zum Repertoire des 19. Jahrhunderts gehören Werke von Beethoven, Spohr, Berlioz, Weber oder Schumann ("Märchenbilder op. 131").
Paul Hindemith, der selbst konzertierender Bratscher war, gehörte u. a. zu den Komponisten aus dem 20. Jahrhundert, die Solowerke für das Instrument verfaßt haben.
Das Cello oder Violoncello ist wegen seines weit in die Sopranlage reichenden Tonumfangs von 5 Oktaven und der damit verbundenen Ausdruckskraft neben der Violine das zweite bedeutende Streich-Soloinstrument. Die Stimmlage steht eine Duodezime unter der Violine und die Noten werden im Baßschlüssel notiert. Die Saiten haben Stimmung a, d, G, C. Die Korpuslänge beträgt etwa 76 cm und die schwingende Saitenlänge etwa 69 cm, wobei die Proportionen etwa der Geige entsprechen. Ein Cello ist im wesentlichen aus den gleichen Materialien wie die Violine gebaut, wobei Decke und Boden etwa 2 bis 3 mm dicker sind als bei ihrer kleineren Schwester. Der Baßbalken hingegen ist doppelt so groß. Die meisten berühmten italienischen Geigenbauer (mit Ausnahme von Guarneri) haben auch Celli gebaut.
Die Kinder beginnen wegen der geringen Körpergröße erst einmal mit einem "halben" oder mit einem "dreiviertel" Cello. Diese Instrumente haben die etwa gleiche Stimmlage und den gleichen Klang, nur sind sie in der Mensur besser den Kinderarmen angepaßt.
Aufgestützt wird das Cello auf den Boden, mit einem sog. "Stachel". Dieses ist ein Metallstab, der aus dem Cellokorpus herausgezogen wird. Er hat am unteren Ende einen Stahlkern.
Heutzutage verwenden die meisten Cellisten Saiten aus Stahl, die mit Silber-, Wolfram-, oder Aluminiumdraht umsponnen sind, hin und wieder auch stahlumsponnene Nylonsaiten. Der Bogen ist beim Cello eigentümlicherweise etwa 2,5 cm kürzer als bei der Geige, dafür aber etwas schwerer.
Das Repertoire umfaßt genau wie bei der Geige alles, was durch die Jahrhunderte komponiert wurde. Solokonzerte genauso wie chorisches Spiel bei Sinfonien, Modernes, Klassisches, Barockes und Romantisches.
Entstanden ist die Querflöte aus der Traversflöte, einem Nachfolger der Blockflöte. Früher wurde sie aus Buchsbaumholz gefertigt.
Die Flöte, die heutzutage ausschließlich als sog. "Böhm-System" gespielt wird, besteht aus drei Teilen: dem Kopfstück, dem Mittelstück und dem Fußstück. Hergestellt i st es zumeist aus Edelmetall wie Silber oder Gold bzw. entsprechenden Legierungen. Als Schüler- oder Einsteiger-Instrument genügt auch eine Neusilber-Legierung. Früher wurde das Instrument aus Holz gefertigt, was sich in letzter Zeit wieder zunehmender Beliebtheit erfreut. Der Ton, den es auf der Flöte zu erzeugen gilt, ist ein sog. "Schneidenton", d. h., der Luftstrom wird durch die spezielle Lippenform "fächerartig" an die Vorderkante des Kamins auf der Mundlochplatte geführt. Die Hervorbringung eines nebenluftfreien Tones erfordert höchste Konzentration und langjährige Erfahrung.
Der Tonumfang beträgt etwas über 3 Oktaven: Von c1 bis zum c4. Mit einigem Geschick läßt sich auch noch das d4 erreichen, es wird aber selten verlangt, zumal man dann auf das zur Flötenfamilie gehörende Piccolo umsteigt, das insgesamt eine Oktave höher steht. Weiterhin gehören noch die Altflöte in G und die Baßflöte zu den Querflöten.
Die Literatur reicht von der Barockmusik, der Klassik und Romantik bis zum Jazz und zum lateinamerikanischen Genre. Es gibt unzählige Sonaten und Solokonzerte diverser Komponisten. Als Orchesterinstrument ist die Querflöte unerläßlich.
Eines der wichtigsten Quellenwerke ist Johann Joachim Quantz' "Versuch einer Anleitung, die Flöte traversiere zu spielen", 1752 in Berlin erschienen. Heute als Reprint erhältlich.
Die Klarinette wurde etwa Anfang des 18. Jahrhunderts von einem Mitglied der berühmten Holzblasinstrumentenbauerfamile Denner in Nürnberg erfunden. Sie ist unter den Blasinstrumenten einzigartig, weil sie einen Tonumfang von über 4 Oktaven erreicht. Dieses Merkmal verdankt sie der Bauart: Einer zylindrischen Bohrung in Kombination mit einem Einfach-Rohrblatt, daß mittels einer Blattschraube oder Schnur auf das Mundstück gepreßt wird. Durch diese Verbindung entsteht eine akustische Situation, die dem Instrument ein unverwechselbares Timbre verleiht.
Gefertigt wird die Klarinette heute aus Grenadillholz, mit versilberten Neusilberklappen. Besonderheit ist die im deutschsprachigen Raum verwendete Mechanik: Es ist das sog. "Oehler- oder deutsches System". In anderen Ländern wird meist das sog. "Boehm-System" gespielt, das man im Gegensatz zum "deutschen" an fünf Ringklappen auf der Vorderseite und einer an der Rückseite erkennen kann. Die Klarinette besteht neben dem separaten Mundstück noch aus vier weiteren Teilen: der "Birne", einem kurzen, etwas bauchig ausgeformten Teil unter dem Mundstück, das hauptsächlich der Stimmung dient, dem Oberstück, dem Unterstück und dem sich trichterförmig erweiternden Becher.
Hauptsächlich wird die Klarinette in Bb-Stimmung gespielt, oft beginnt ein(e) Schüler(in) aber mit der C-Klarinette.
Zur Klarinettenfamilie gehören die Es-Klarinette, hauptsächlich in Blasorchestern gespielt, die Bb-Klarinette als Standard-Instrument, und die A-Klarinette. Letztere wird in der klassischen und romantischen Sinfonik verwendet. Schließlich das Bassethorn und die Baßklarinette, die einem am Fußstück gebogenen Becher haben, ähnlich dem Saxophon.
Die von der Klarinette gespielte Literatur ist ebenso umfangreich wie ihr Tonvolumen. Sie reicht von klassischen Sinfonien oder Sonaten bis zur Folklore und Jazz. Berühmt sind die Klarinetten-Konzerte von Carl Stamitz oder W. A. Mozart und - relativ selten im Bereich des Jazz - das "Concerto for Clarinet" von Artie Shaw, das im wesentlichen den Blues-Harmonien folgt. Ebenfalls große Bedeutung erreichte Benny Goodman mit seinen Gershwin-Interpretationen und seinem berühmten "Carnegie-Hall-Concert".
Die Oboe ist aus Grenadillholz gefertigt und nicht ganz 60 cm lang. Sie besteht aus 3 Teilen:
Oberstück, Unterstück und Becher, die teilweise durch die komplizierte Mechanik verbunden werden. Angeblasen wird die Oboe durch ein Doppelrohrblatt, dessen Öffnung sehr schmal ist, was eine ausgereifte Atemtechnik verlangt. Der Oboenklang hat eine ganz spezifische Qualität, es ist der "dichteste" Ton im Orchester und daher wird der Kammerton "a" immer nach der Oboe gestimmt. Der Tonumfang reicht über etwa zweieinhalb Oktaven vom kleinen b bis zum g³.
Ähnlich wie bei der Klarinette gibt es sog. "französische" und "deutsche" Griffsysteme. Durch die recht komplizierte Klappenmechanik ist das Instrument im allgemeinen teurer als eine Querflöte oder Klarinette von vergleichbarer handwerklicher Qualität.
Zur Oboenfamilie gehören die sog. Oboe d'amore (eine kleine Terz tiefer) und das Englischhorn (eine Quinte tiefer, ca. 81 cm lang).
Zum Repertoire gehört hauptsächlich die Barockmusik, im Rahmen einer "Concertino-Gruppe ist sie vertreten, ohne ein ausgesprochenes Solo-Instrument zu sein. Von italienischen Komponisten wie Albinoni, Marcello oder Sammartini gibt es aber auch Solo-Literatur. David Heinichen oder Telemann sind bei den deutschen Vertretern zu nennen. Höhepunkt im klassischen Bereich ist das C-Dur Oboenkonzert von Mozart, das vermutlich die Urfassung des fast gleich klingenden D-Dur Flötenkonzertes ist.
Das Fagott gehört zusammen mit der Oboe seit Anfang des 18. Jahrhunderts zu den regulären Orchesterinstrumenten. Es ist eine Weiterentwicklung seines Vorgängers aus der Renaissance-Zeit, dem Dulzian.
Das Instrument besteht aus fünf Teilen: 1. dem S-Bogen, 2. dem Flügel oder Oberstück mit drei Grifflöchern, die so schräg gebohrt sind, daß sie die Fingerspanne nicht überschreiten, 3. dem Stiefel, ein im Querschnitt ovales Stück mit zwei Bohrungen, die am unteren Ende U-förmig verbunden sind, und dem Klappenmechanismus für die rechte Hand, 4. dann die neben dem Flügel verlaufende Baßröhre und 5. dem Schallstück. Es wird mit einem um den Hals legenden Gurt gehalten, so daß beide Daumen, die für die Spieltechnik benötigt werden, frei beweglich sind.
Im klassischen Sinfonieorchester hat das Fagott eine einzigartige Position: Zum einen ist es das wichtigste Soloinstrument in der Tenorlage, zum anderen wird es zur Oktavverdoppelung aller kleineren Holzbläser und der Violine eingesetzt. Dabei mischt es sich ideal mit dem jeweiligen Melodieinstrument. In den Partituren der Romantik mußte es seine solistische Funktion teilweise an die Hörner abgeben.
Das sog. "Heckel-Spielsystem", das heutzutage üblich ist, wurde etwa 1870 eingeführt. Die Firma Heckel ist auch immer noch eine der führenden Herstellerbetriebe. Als Holz wird Ahorn verwendet, die Bohrungen sind teilweise mit Hartgummi gefüttert.
Das Fagott ist ein typisches Ensembleinstrument für die Kammer- und Orchestermusik. Es gibt einige Solokompositionen, so z. B. J. E. Galliards sechs Sonaten aus den Jahren 1680 - 1750, oder Konzerte von Vivaldi, Mozart, Hummel und Weber. Zur Fagottfamilie gehört noch das Kontrafagott, das eine Oktave tiefer gestimmt ist.
Die Trompete gehört zu den Blechblasinstrumenten. Ihr Klang wird durch die Vibration der Lippen des Spielers erzeugt, wobei die Lippen gegen den Rand des Mundstücks - des sog. "Kessels" - gepreßt werden und einen vibrierenden Luftstrom der Lippenoberflächen erzeugen. Sie entwickelte sich ihrem Ursprung nach als "Befehlsinstrument" in der Schlacht, oder lt. einigen Bibelzitaten als Autoritätsmerkmal. Die barocke Trompetenmusik bediente sich häufig dieser Symbolik, wofür aber seinerzeit nur der begrenzte Tonumfang der ventillosen Naturtrompete zur Verfügung stand. Die spätere Einführung der Ventile ermöglichte erst eine volle chromatische Spielweise, und damit konnte die Trompete auch die gleichen Melodien der anderen Instrumente spielen. Somit nahm die Geschichte des Instrumentes einen Verlauf, deren Popularität nicht zuletzt auch dank der Entwicklungen des Jazz bis heute nicht angehalten hat.
Als Schüler(in) beginnt man üblicherweise mit der in Bb gestimmten Trompete. Sie ist ein transponierendes Instrument, d. h., ihre Notation ist einen Ganzton höher als ihr Klang. Die heute übliche Form, bei das hinter dem Mundstück liegende Rohr eine Windung macht und zum dritten Ventil führt, stammt aus Frankreich, etwa um 1880. Die Ventilmaschine besteht aus sog. "Périnet"-Ventilen, bei denen Ein- und Ausgang der Zusatzröhren untereinander liegen. In der sinfonischen Musik in Deutschland sind allerdings "Drehventile" gebräuchlich. Je nach Ansatz- und Spieltechnik wird die Tonhöhe bis etwa zum C3 bis D3 erreicht. Unvergleichlich und berühmt in der Jazzmusik ist bis heute das "hohe F" von Louis Armstrong.
Das Horn ist seit dem Altertum als Jagd- oder Signalinstrument gebräuchlich und hat sich für den heutigen Orchesterbetrieb aus diesem entwickelt. Das moderne Horn oder auch Waldhorn ist ein kreisrundes Instrument, bei dem das große Schallstück vom Spieler aus nach hinten führt, es wird zusätzlich in der sog. "Stürze" gehalten, während die linke Hand die Ventile bedient. Diese Handhabung stammt noch aus der Zeit der ventillosen Waldhörner, bei denen die rechte Hand die Stürze für jene Töne "verstopfte", die anders nicht spielbar waren. Die wichtigsten physikalischen Merkmale werden immer zusammen mit den anderen Blechblasinstrumenten behandelt, im Gegensatz zu z. B. der Trompete hat es allerdings ein etwa 75 cm langes und sehr enges Mundrohr mit einem konischen Mundstück. Die Rohrerweiterung, die in die Stürze mündet, ist etwa 150 cm lang, dazwischen liegen die Windungen des zylindrischen Rohrsystems mit den Stimmbögen und der Drehventilmaschine. In der Literatur wird meist das "Horn in F" notiert, das Instrument erklingt dann eine Quinte tiefer. Der am häufigsten verwendete klingende Umfang vom B1 bis zum f2.
Die heute gebräuchlichen Hörner sind meist "Doppelhörner", d. h. in einem Instrument mit einem Mundstück und einer Stürze befinden sich zwei verschiedene Rohrsysteme, die man mit einem Umschaltventil ein- und ausschalten kann. Die dadurch entstehenden Rohrlängen sind für die Tonart F etwa 375 cm Länge oder in der B-Stimmung etwa 280 cm.
In der B-Stimmung ist das Horn prinzipiell einfacher zu blasen, die hohen Lagen kommen sicherer und benötigen weniger Kraft, hingegen spricht ein Hornist, der in der F-Lage spielt, von einer höheren Flexibilität.
Zum Repertoire des Waldhorns zählen zwei Konzerte von J. Haydn, vier von Mozart, eines von F. Rössler, weiterhin Konzerte von R. Strauss oder konzertähnliche Werke von C. S.-Sains. In der Kammermusik ist das Horn -vor allem bei den Bläserquintetten, die sich um die Jahrhundertwende des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreuten- nicht wegzudenken.
Die Posaune gehört zu den Blechblasinstrumenten und hat einen charakteristischen, nach vorne führenden Zug, der die Funktion der Ventile ersetzt. Sie ist das älteste Blechblasinstrument mit chromatischem Tonumfang. Heutzutage werden auch Posaunen mit Ventilen hergestellt, die allerdings selten gespielt werden.
Das Instrument setzt sich zusammen aus zwei U-förmigen Teilen, dem Hauptrohr und dem Zug. Diese sind mit stabilisierenden Querverbindungen, den "Brücken" versehen. Das Hauptrohr wird mit der linken Hand gehalten, der Zug mit der rechten. Um die Tonleiter herabzugehen, wird der Zug hinausgeschoben. Nach sieben Positionen erreicht man das H, B ist dann wieder in der ersten Position zu spielen, und so geht es absteigend weiter bis zur 7. Position. Die in Deutschland übliche Posaune unterschied sich um 1900 von der französischen durch einen größeren Rohrdurchmesser und hat einen besonders satten Klang. In England und Amerika wurden aber meist die französischen Modelle gespielt. Später allerdings setzte sich überall ein Wechsel zur deutschen Mensur durch, als die Posaune ein Instrument der Jazz- oder Tanzmusik wurde.
Der Leipziger Instrumentenmacher Sattler erfand um 1840 das sog. "Quartventil", das die Grundstimmung um eine Quarte nach unten vertiefte. Außerdem entfielen damit lange Verschiebungen des Zuges in schnell zu spielenden Passagen. Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde Posaunen in drei Größen gefertigt: Alt-, Tenor- und Baßposaune. In den heutigen Orchestern werden meist die Tenorposaune in Bb oder -für die unteren Stimmen- die Baßposaune mit weiter Mensur gespielt.
Zum Repertoire sind neben der frühen Ensemblemusik von z. B. Gabrieli viele Barock- oder Frührenaissance-Blechbläserbesetzungen erhältlich. Aus dem sinfonischen Orchester ist die Posaune heute genausowenig wegzudenken wie aus dem Jazz. Hier ist besonders die Spielart des Jack Teagarden zu erwähnen, der in den 30er Jahren in Amerika gemeinsam mit Louis Armstrong an der Trompete zu "der Jazzgröße an der Posaune schlechthin" gehörte.
Zum Schlagzeug- oder der "Percussion" gehören grundsätzlich alle Instrumente, die zur Klangerzeugung angeschlagen oder geschüttelt werden. Wir unterscheiden Holz-, Metall- und Membraninstrumente.
Zum Holz gehören: Carazas, Chocalhos, Claves, Gatotrommeln, Guiro, Bin-Sasara, Holzblocktrommeln, Kastagnetten, Maracas, Marimbas, Peitsche, Rasseln, Ratsche, Schlitztrommeln, Tempelblöcke, Xylophon und Zungenschlitztrommeln.
Zum Metall gehören: Amboß, Becken, Crotales, Flexaton, Glockenspiel, Gong und Tamtam, Ketten, Lujon, Platten- und Röhrenglocken, Schellen, Sistrum, Steelband-Trommeln, Triangel und Vibraphon.
Zur Gruppe der Membran gehören: Boombrams, Pauken und die Trommeln des Drumset, dem bei uns als "Schlagzeug" am meisten geläufigen Begriff.
Wir unterscheiden Schlaginstrumente mit bestimmter oder einer Anzahl bestimmter Tonhöhen und solche mit unbestimmter Tonhöhe. Ein wesentlicher Klangcharakter wird auch durch das Anschlagmittel bestimmt. Man unterscheidet Schlegel, Hammer, Stab, Klöppel, Ruten, Besen oder Stöcke.
Da innerhalb einer Komposition der Schlagzeuger in der Regel mehrere Instrumente in schneller Folge spielt, ist es sinnvoll, mehr oder weniger standardisierte Symbole in der Partitur zu gebrauchen, die den Wechsel des Instrumentes schnell erkennbar anzeigen.
Das Saxophon wurde um 1845 von Adolphe Sax in Paris erfunden. Ursprünglich sollte es auch einen festen Platz in der sinfonischen Musik bekommen, hat sich aber hierfür nie durchsetzen können. Hingegen ist es eines der wichtigsten Instrumente im Bereich des Jazz seit etwa 1920 geworden.
Zur Saxophon-Familie gehören das Sopransax in Bb, das Altsax in Es, das Tenorsax in Bb und das Baritonsax in Es. Alle Instrumente haben denselben notierten Tonumfang. Selten wird noch eine Sopranino in einigen Bläserformationen gespielt.
Das Sopran-Saxophon ist in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts durch Sidney Bechet bekannt geworden, der es (z. B. mit dem weltberühmten Titel "Petite Fleur") als Alternative zur Klarinette einsetzte. In Jazz- und Tanzorchestern ist das Altsax eine feste Größe, als Solisten sind hier Charlie Barnet oder "Cannonball Adderly" zu nennen. Das Duke Ellington Orchester hatte in den 40er Jahren mit Johnny Hodges einen wahren Virtuosen am ersten Altsax. Die zweitpopulärste Größe ist das Tenorsaxophon, hier gehörten Coleman Hawkins oder John Coltrane zu den führenden Musikern des Jazz der 40er und 50er Jahre. Das Baritonsax ist durch eine längere Stürze das tiefste Instrument und erreicht mit dem großen C den tiefsten Ton z. B. des Violincellos, Gerry Mulligan hat es in den 50er Jahren zu einem größeren Bekanntheitsgrad geführt.
Alle Saxophone werden ähnlich angeblasen wie die Klarinette, nur ist deren Bahn (das ist der Abstand und die Länge der Rohrblattes zum Mundstück) erheblich größer. Die Mechanik scheint sehr kompliziert durch die großen Klappen und langen Verbindungsstangen, aber das Saxophon ist im Vergleich zur Klarinette einfacher zu handhaben, was nicht zuletzt auch an der blockflötenorientierten Griffweise liegt. Gefertigt wird es aus versilbertem oder vegoldetem Messing.
Bei der Harfe stehen Resonanzkörper und Hals in einem solchen Winkel zueinander, dass die Saiten unterschiedlicher Länge mit beiden Händen gezupft werden können. Das Instrument steht immer frei oder wird vom Spieler an der Schulter gehalten. Die Saitenaufhängung der Harfe ist die älteste Art, mehrere Saiten an einem Resonanzkörper anzubringen, die dann mit einem speziell dafür angefertigten Schlüssel gestimmt werden. Ein gerade oder nach außen gebogener Vorderstand, die "Säule", rundet die dreiteilige Konstruktion ab. Die unteren Saitenenden werden durch Löcher geführt und in der Resonanzdecke angebracht. Der Resonanzkasten hat auf der Rückseite mehrere schlitzartige Öffnungen, die die Funktion des Schallochs haben. Die Schwingungen der Saiten können während des Spiels durch Pedale auf verschiedene Weise gekürzt werden, durch dieses Prinzip entstand die heute am meisten gebräuchliche Pedal- oder Doppelpedalharfe, deren ausgeklügelte Drehscheibenmechanik über Zugstangen das diatonische Spiel ermöglicht. Sieben sog. "Zugstangen" sind in der hohlen, etwa 180 cm hohen Vordersäule untergebracht.
Berühmte Harfenbauer sind seit den 1920er Jahren die Firmen Lyon and Healy sowie Wurlitzer, beide aus Chicago.
Durch die Spiellage auf der Schulter kann die linke Hand die kurzen Saiten greifen, die rechte dagegen die langen. Alle Saiten werden etwa nahe der Saitenmitte angezupft.
Im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert war die Harfe ein "Saloninstrument", daher gibt es aus dieser Zeit nur wenige Originalkompositionen für das Instrument, dafür aber unzählige Bearbeitungen von Klavierwerken. Zu den Originalkompositionen zählen beispielsweise Mozarts Konzert in C-Dur für Flöte und Harfe, KV 299 oder Werke von Spohr, Faure und C. Saint-Saens.
Zur Instrumentenfamilie gehören neben der Pedalharfe die Keltische Harfe (auch Irische Harfe), das im wesentlichen ein Hausmusikinstrument ist. Es ist kleiner als die große Konzertharfe und eignet sich außerdem für Folklore. Des weiteren die Lateinamerikanische Harfe, diese ist sehr groß, spanischen Ursprungs und die Saiten werden mit den Fingernägeln angezupft. In außereuropäischen Kulturkreisen werden auch noch sog. "Bogenharfen" oder "Winkelharfen" gespielt.